Kategorie-Archiv: Wallis

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Einmal vom Mond auf die Erde

Heute wars wahrhaft eine der abwechslungsreichsten Etappen meiner Tour. Der Anfang über den Col des Audannes im steilen und schroffen Hochgebirge, der Schluss in den sanften Hügeln des Saanenlandes. Der Anfang mit Leitern und Seilen, der Schluss gemütlich und flach der Saane entlang. Und es war wieder eine Etappe für die Knie, ging es doch total 2300m talwärts ;-)

Der Teil zwischen Col des Autannes und Col de Sanetsch war wohl etwas vom schwierigsten meiner Reise: Vom Col des Audannes runter gabs zuerst Leitern, dann sehr steile Stellen mit Seilen  (rückwärts runterhangeln) und zum Schluss einen Schutthang..irgendwie mehr ein Abklettern als wandern. Belohnt wurde ich auf der angrenzenden Schwemmebene mit einer wundersamen und unwirklichen Landschaft, orangen Felsen und Bergen, Island nicht unähnlich.

Nach kurzem Gegenanstieg gings auf einem langen schmalen lehmigen Grat zum Sanetsch hinunter. Eigentlich kein Problen, wäre da nicht der Föhn gewesen, der einem fast umblies..hei was war ich froh um meine Stöcke.

Der Abstieg vom Sanetschpass nach Gsteig (breiter Wanderweg) und die anschliessende Wanderung nach Gstaad waren vergleichsweise einfach, aber konditionell langsam aber sicher herausfordernd. Mit den ersten Regentropfen kam ich nach mehr als 30 Kilometern in Gstaad an, gönnte mir ein schönes Hotel und stürzte mich in die Sauna :-)

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Durch die Karstfelder hüpfend

Föhn stark, Wetter gut :-) Also gab ich mir selbst grünes Licht für die Etappe zur Cabane des Audannes über den Rawilpass. Mit Frau Gfeller vom Berghaus Iffigenalp schaute ich mir noch schnell ein paar Optionen für die kommenden Tage an, an Optionen mangelt es nun nicht mehr, Merci für die Vorschläge :-)

Gleich vor der Haustür gings los, und zwar ziehmlich steil, so bewegte ich mich rasch mit bester Ausssicht auf die Simmental Region Richtung Rawilpass zu. Der Wind war schon in diesem geschützten Teileher stark, eine gute Forbereitung auf was noch folgen könnte. Vor dem Pass entschied ich dann noch eine Extrarunde Rawilseeli zu drehen, da ich gut in der Zeit war.

Nach dem Mittag (de Föhn bliess mir fast den Salsiz aus der Hand) gings über riesige Karstfelder Richtung Col des Eaux Froides. Dieser Abschnitt war ziehmlich beschwerlich, da die Karstflächen sehr uneben waren und scharfe Kanten hatten. So glich meine Wanderung wohl eher einem Jump’n’Run Game als einer Wanderung: Doch statt der bösen Schildkröten und Feuerblumen bei Supermario hatte es Wandermichi mit den besagten Kanten, wegkippenden Steinen, Windböhen und sehr unebenen Oberflächen zu tun :-)  Level 2 erreicht, ich bin in der Canbane des Audannes angekommen :-) Die Blumen im Titelbild habe ich übrigens auf dem Weg zum Col des Eaux Froides gefunden..jemand eine Idee was das für eine Sorte ist?