Kategorie-Archiv: Allerlei

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Ich pack in meinen Rucksack..

Manch einer mag sich wohl fragen, was man bei einer Schweizdurchquerung so alles in seinem Rucksack hat oder haben sollte. Ich kann euch sagen, das habe ich mich auch sehr lange gefragt und abgewägt. Der eine oder andere Gegenstand musste auch schon während der Reise über die Klippe springen, andere kamen hinzu. Hier also ein Versuch einer Aufstellung, was ich so durch die Schweiz trage :-)

Kleider:
Regenhose, Allwetterjacke, Tourenhose, leichte Hose, dünne und leichte Softshelljacke, 2 paar Wandersocken, 1 Paar normale Socken, 3 Unterhosen, 3 T-Shirts (Merino), 1 langärmliges Shirt (Merino), Mütze, dünne Handschuhe, Buff (eine Art ganz dünnes Halstuch). Mit diesem Set sollte ich für alle Temperaturen und Witterungen gerüstet sein.

Wanderausrüstung:
45 Liter Rucksack, Wanderstöcke, 1 Paar Wanderschuhe, 1 Paar Wellnessfinken (sind mega leicht und gut zu entsorgen falls nötig), Regenhülle für den Rucksack, Wasserdichter Sack für die Kleider, Wasserdichter Sack für Ladegeräte und Apotheke, 3 kleine Wasserdichte Beutel für Portemonnaie und so, kleiner Reise-Regenschirm, Seidenschlafsack, leichter Kissenanzug

Planung, Administration und Elektronik:
50000er Karten für die nächsten Tage, 9-Zoll Tablet (Scans der Wanderführer, Routentagebuch, Bloggen), wasserdichter Beutel (A4) für Karten und Tablet, wasserdichter Beutel für 1 Karte, Kartenrädli, Schreibzeug und Papier (falls alle Elektronik versagen würde), Ladegerät und Kabel für Handy und Tablet, Ladegerät für GPS Akkus (wird mit Handyladegeät betrieben), GPS, Akkus für GPS, wasserdichter Beutel für Handy

Fotoausrüstung:
Kameratasche (wird aussen am Rucksack befestigt), Fotoapparat (Canon 7D), Objektiv Canon 15 – 85, Objektiv Canon 70 – 200 (Gewicht versus Nutzen leider nicht lohnend bei so langem Solomarsch), Speicherkarten, Ladegrät, 3 Akkupacks, Reinigungstuch, Polfilter, Wasserdichter Sack für Kamera, Wasserdichter Beutel für Akkupacks und Speicherkarten, kleines Stativ (Jobypod), Fernbedienung für um von sich selbst Fotos zu machen während der Wanderung

Verpflegung:
Lunch für 1 – 3 Tage, Literflasche für Tee, oft noch 0.5 Liter Pet, Tabletten für Wasserreinigung,Flachmann (zu schwer wenn voll)

Weiteres:
Reiseapotheke (Tape, Dreieckstuch, Pflaster, Schmerzmittel, Pflaster, Desinfektion, Magnesium gegen Krämpfe), Necessaire (alles Miniportionen: Feuchtigkeitscreme, Zahnbürste, Zahnpasta, Handcreme, Deo, kleiner Rasierer der mit GPS Batterie betrieben wird), Kniestütze

Nun, klingt nach mega viel Material so auf den ersten Blick. Man bringt aber alles locker in einen 45 Liter Rucksack, und es lässt sich prima Leben damit bis jetzt und tragen kann man das nich ganz gut :-)

Ein paar Gedanken zur Ausrüstung:

  • Der Luxus von zwei Paar Hosen hat sich bewärt, es ist sehr angenehm, wenn man Abends aus den verschwitzten oder Nassen Hosen raus kann uns trockene hat.
  • Um die Regenhose nicht mittragen zu müssen könnte man statt de normalen Tourenhose eine voll wasserabweisenede Tourenhose mitnehmen. Das habe ich aber aus Kostengründen nicht gemacht (die mitgenommenen Hosen waren schon alle vorhanden).
  • Ev. liesse sich die dünne Softshell zu Hause lassen, dann müsste aber eine besser atmende Allwetterjacke beschafft bwerden, da es in dieser sehr schnell heiss wird wenn man schwitzt.
  • Die Spiegelreflex-Kamera ist zwar schwer, lohnt sich wegen der Bildqualität allemal. Für Regentage wäre es unter Umständen sinnvoll eine kompakte Kamera dabei zu haben, die sich in der Jackentasche verstauen lässt (das Händy tuts aber auch).
  • Das Konzept mit dem Tablet und den gescannten Wanderführern geht bis jetzt auf. Vergleicht man Gewicht von einem Wanderführer und einem zusätzlichen Lesebuch, ist man schon fast über dem Gewicht eines Tablets.
  • Ebenfalls bewährt hat sich der Gebrauch von Papierkarten. Diese sind viel übersichtlicher als das Handy- oder Tabletdisplay und können vor allem immer betrachtet werden, auch wenn man keinen Empfang oder eine ularraschechte Datenrate hat (was in den Bergen doch noch oft vorkommt).

Viel Spass beim Nachpacken ;-)

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Zwischenfazit: 10 Days on the Road

Unglaublich, schon ist bald die Hälfte meiner Wandertage vorbei..wie doch die Zeit verfliegt! Eigentlich wollte ich so ein erstes Fazit schon nach 100 gewanderten Kilometen schreiben, doch das habe ich irgendwie verpasst ;-)

Nach diesen ersten 10 Tagen on Tour habe rund 200km zurückgelegt und bin je 8000 Meter rauf und wieder runter gelaufen. Die Beine und Füsse fühlen sich erstaunlich fit an. Ich merke jedoch, wie sehr ich die nächtlichen Ruhepausen brauche um wieder zu Kräften zu kommen. Pro Tag dürfen es um die 20km sein wenn es ordntlich rauf und runter geht. Ist es flacher, gehen auch mal 30km, das merke ich dann in den Beinen schon ganz gut. Der Rucksack fühlt sich auch nach diesen 10 Tagen hin und wieder noch schwer an, und einmal pro Tag tun die Schultern ziehmlich weh, so dass ich mein Zeugs am liebsten in die Ecke schmeissen würde. Ist diese halbe Stunde vorbei, ist es wieder super :-)

Die gewählte Route war bis jetzt sicher nicht immer die kürzeste oder kräftesparenste, aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck. Dafür habe ich in diesen Tagen schon sehr viel von der Vielfältigkeit unseres Landes gesehen..wow, ich bin immer wieder erstaunt wie unterschiedlich die Schweiz auf so engem Raum doch aussehen kann. Ich freue mich mega auf die Tage die noch vor mir liegen. Jetzt komme ich Gebiet, das ich weniger kenne und es viel Neues zu entdecken gibt.

Die härtesten Momente sind jene, wenn einem die BegleiterInnen wieder verlassen. Grundsätzlich gefällt mir das Gehen alleine, doch der abrupte Wechsel ins Alleinsein fühlt sich dann nicht so schön an. Dafür gibt es ja dann aber auch all die schönen Momente: Allen voran jene, wenn man am Morgen in die kalte Bergluft hinaus tritt, einen tiefen Atemzug nimmt, und weiss dass es wieder losgeht. Oder wenn man über eine Krete kommt und sich der Blick in eine neue Gegend auftut..

Ausrüstungsmässig scheine ich ein gutes Konzept zu haben, der Teufel steckt wie üblich im Detail, z. B. wenn die Regenhülle ein wenig zu klein ist. Das Konzept mit einem gut sitzenden Alpin-Rucksack und Wasserdichten Innensäcken finde ich nach wie vor gut (die Wasserdichten Rucksäcke fand ich einfach für meinen Rücken nicht so bequem), auch wenns beim Packen ein wenig mehr Aufwand ist. Cool ist auch die Merino-Wäsche: Die Shirts und Socken riechen auch nach zwei drei Tagen nicht übermässig. Auch auch mit den 50000er Karten fahre ich recht gut, zusammen mit dem gescannten Guide-Material auf meinem Pad lassen sich die Routen so sehr gut planen (natürlich nehme ich auch das Internet zu Hilfe wenn vorhanden).

Also, auf ein neues. Draussen wartet ein herrlicher Tag und Thomas und Alex kommen bald an :-)

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Kühe

Suti, dieser Post ist für dich :-) 

Denn der liebe Suti hat mir vor der Abreise gesagt, ich solle doch die Kühe am Wegrand zählen, denen ich begegne.. nun, ich gebs zu, diese Aufgabe hat mir schon am ersten Tag gestunken, da es immer soooo viele sind! So zähle erzähle ich nun halt ein wenig über Kühe..

Bei so einer Schweizdurchquerung sieht man sie wirklich jeden Tag, sogar heute auf dieser eher kurzen Etappe durch den Wald..nicht auf den Bäumen natürlich (das wären dann die Innerschweizer Kletterkühe), sondern in Form eines Alpaufzugs..obwohl die im Herbst eher runter sollten oder?

Kühe trifft man in allen Formen und Farben: schwarz, braun, weiss, gemischt, gecheckt, gefleckt, befleckt, mit Hörnern, ohne Hörner, gross, klein. Am liebsten fressen sie das Gras auf den Wanderwegen, warum auch immer das so gut ist :-) So kann man als Zeitvertteib gut ein wenig Kuhslalom betreiben :-)

Die Bergbauern machen viele feine Dinge mit und aus den Kühen: Käse, Butter, Joghurt, Bündnerfleisch, Steak.. hmm..Steak, am liebstem vom Grill :-) Ich gehe mal schauen was der lokale Metzger so in der Ladentheke hat… En guete :-)

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Es geht los

Nun ist es also soweit: Nach einer etwas kurzen Nacht und x-verschiedenen Rucksack-Pack-Kombinationen sitze ich im Zug :-) Ich bin froh dass es losgeht, freue mich auf meine lange Wanderung, habe aber auch Respekt vor dem was da vor mir liegt..

Vielen Dank für all eure guten Wünsche, die mich per Mail, SMS usw erreicht haben, ich werde davon zerren wenn es dann steil Bergauf geht :-)

Stay tuned for more…

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Kartenmaterial und Wanderführer

Seit einigen Tagen habe ich mich entschieden, mit welchen Karten ich wandern werde: Es werden die gelben 50’000ger Wanderkarten von swisstopo sein. Für mich sind diese ein optimaler Tradeoff zwischen der Anzahl der Karten (und somit auch den Kosten) und den enthaltenen Informationen.

Damit ich nicht einfach blindlings den dicken roten Linien nachlaufe, ziehe ich auch Wanderführerliteratur bei. Diese habe ich zum Teil bei mir, zum Teil habe ich die Berichte gescannt und dann per Dropbox auf mein Handy gebeamt.

Zwischendurch werde ich dann sicher auch die Karte von Schweizmobil.ch nutzen (cool um Übernachtungsmöglichkeiten zu finden), wobei das navigieren in der Karte auf dem Handy eher schwierig ist.

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Rucksack

Begibt man sich für einen Monat auf Wanderung, überlegt man sich gut mit was für einem Weggefährten man sich am Rücken durch die Berge bewegt.

Schon seit einiger Zeit bin war ich auf der Suche nach einem neuen Rucksack, der mich sowohl auf mehrtätigen Sommertouren, wie auch im Winter im Schnee (Ski- und Schneeschuhtouren) begleiten kann. Nach einigen Anprobesessions bei Transa und Vivax habe ich mich nun für den Deuter Guide 45+ entschieden. Vor allem gefallen hat mir natütlich dass er an meinen langen Rücken passt ;-)

Die Fachunterteilung scheint sehr gut strukturiert zu sein, die Haupttasche hat einen Seitenzugriff (perfekt, um die Trinkflasche zu versorgen). Ebenfalls gibt es ein abtrennbares Bodenfach, was für mich sehr wichtig ist. Die Deckeltasche ist mit einem wasserdichten Reisverschluss (noch oben zu öffnen, so kippt einem nicht die ganze Herrlichkeit des Inhalts entgegen) versehen. Die Kompressionsriehmen lassen sich auch um den ganzen Rucksack schnallen, perfekt um die Schneeschuhe zu befestigen. Pickel und Ski lassen sich ebenfalls aussen befestigen. Etwas fraglich ist die integrierte Sitzmatte (es ist ziehmlich mühsam das Teil rauszukriegen), eine Seitentasche wäre cool gewesen.

In einem ersten Test im Bächlital hat sich der Rucksack bewährt, alles nötige für eine Hochtour über drei Tage (inkl. Kletterfinken) hatte platz. Nun wird sich im September zeigen, wie sich der Rucksack im Langzeittest bewährt.