…und zweitens als man denkt. Das kann auch mehrmals am Tag passieren. Gestern Abend habe ich noch gedacht, dass ich heute nach l’Etivaz wandern werde. Doch als ich heute morgen aus dem Fester schaute, sah ich Schnee bis ca. 1500m runter auf den Hügeln um Gstaad. Zusammen mit dem Regen gestern Abend würde der Col du Jaman so sicherlich eine mehr oder weniger rutschige und schlammige Sache werden..und darauf hatte ich irgendwie keine Lust nach der gestrigen langen Etappe.
Also auf nach Chateau d’Oex, dort war ich noch nie, und eine etwas harmlosere Etappe ist zwischendurch ja auch nicht schlecht. Zuerst gings entlang der Saane, dann führte mich mein Weg ein wenig in die Höhe, wollte ich doch die Aussicht von La Montagnette auf die Hügel von Pays d’Haute geniessen. Dieses Unterfangen wurde dann von Holzarbeiten unterbunden: Auf dem Weg war ein riesiger Laster inkl. Holzverarbeitung und temporärem Seilbähnchen aufgebaut (siehe hier)! Eigentlich ganz faszinierend, aber auch vollkommen „unumgänglich“.. oben durch gings nicht da die Holzseilbahn ziehmlich hoch hinauf ging. Untendurch auch nicht, da der Wald steil abfallend war. Und der Holzmann auf dem Fahrzeug wollte oder konnte mich nicht sehen. Also stand ich vor der Entscheidung ca. 800m aufzusteigen, oder halt wieder ins Tal hinunterzugehen. In Erinnerung an die Etappe gestern und in Aussicht auf die Etappe morgen auf den Rocher de Naye entschied ich mich fürs Tal (grummel grummel).
So war ich immerhin früher als geplant in Chateau d’Oex und konnte die von gestern noch müden Beine ausspannen. Hier in Chateau d’Oex übernachte ich nun im Hotel, in dem der berühmte Abendteurer Mike Horn seine Reisen plant..nun, ganz so krass wie sein Zeug ist meine Reise ja ni ht, aber ein wenig stolz bin ich schon dass ich es bis hierher geschafft habe :-)
Wow, jetzt kommt das Ende meiner Reise in grossen Schritten näher, unglaublich wie schnell das geht. Morgen ist schon die letzte volle Etappe! Diese wird es denn auch nochmals in sich haben, gilt es doch zwischen Chateau d’Oex und dem Rocher de Naye mindestens noch einen kleinen Pass zu überqueren..und dann am Samstagmorgen gibts so quasi als Dessert noch den langen Abstieg zum Lac Lėman ;-)